Goygol (Helenendorf)

Ein Bürger des 20.000-Einwohner-Städtchens Goygol, das 1819 unter Zar Alexander von schwäbischen Siedlern als Helenendorf gegründet wurde, rollt ein Fass über die Straße.

Die Renovierung von Goygol soll bis zum 200. Jahrestag der Stadtgründung unter dem Namen Helenendorf abgeschlossen sein.

"Unsere Stadt soll so schön werden, wie der Bergsee, dessen Namen sie trägt", sagt Goygols stellvertretender Bürgermeister Aliyev Turani, Funktionär der Regierungspartei Neues Aserbaidschan, unter einem Porträt des Staatsgründers Hejdar Alijev.

Helenendorfs alte Häuser tragen die Namen ihrer Erbauer und Bewohner, statt Hausnummern. Gottlob Kuhn vertrat die deutsche Bevölkerung Anfang des 20. Jahrhunderts als Abgeordneter im Parlament von Baku.

Heute dient Goygols (Helenendorfs) evangelisch-lutherische Sankt-Johannis-Kirche als Heimatmuseum. Briefe, Fotos und Listen dokumentieren das Schicksal der schwäbischen Stadtgründer. Das Sowjetregime hatte die Kirche als Sporthalle zweckentfremdet.

Die Restaurierung der Sankt-Johannis-Kirche in Goygol (Helenendorf) hat die deutsche Regierung finanziell unterstützt.

Heute ist in der renovierten Sankt-Johannis-Kirche Goygols (Helenendorfs) Heimatmuseum untergebracht.

Fotografien vom Beginn des 20. Jahrhunderts zeigen Familien aus Schwaben im heutigen Goygol. Bis 1941 wurden die deutschen Siedler auf Befehl Stalins vertrieben sowie nach Kasachstan und Sibirien deportiert.

Das Wohnhaus des 2007 verstorbenen Victor Klein, des letzten Deutschen von Helenendorf, trägt den Namen seines Vaters Josua. Von der Vertreibung der Deutschen 1941 blieb die Familie verschont, da Josua Klein ein hoher kommunistischer Parteifunktionär sowie als Leiter des Krankenhauses unentbehrlich war.

Hier haben Victor Klein und seine Mutter bis zu ihrem Ende geschlafen. Angeblich soll sie ihm verboten haben, eine Aserbaidschanerin zu heiraten, weswegen der Helenendorfs letzter Deutscher als Junggeselle starb.

Basti und Göychack (rechts) waren Nachbarinnen von Victor Klein, dem letzten Deutschen im einstigen Helenendorf.

Zwar nahm es der gebrechliche Victor Klein am Ende seines Lebens mit der Reinlichkeit nicht mehr ganz so genau, ließ den alten Sinnspruch aber in seinem Haushalt hängen.

In solchen, bis zu 14 Meter hohen Kellern, wie hier unter dem Haus von Victor Klein (1936 bis 2007), lagerten früher die Weinfässer der deutschen Siedler.
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